Review: Who's Mary

Das neue Album mit stimmigen Alternative Rock. Mal zum Tanzen, mal ruhiger, mal mit Geschrei – doch stets mit liebevollen musikalischen Details


Die letzten zwei Wochen lief bei mir ein Album besonders häufig rauf und runter: Facing the Summit von Who's Mary. Die Alternative Rock-Band aus Langen bei Frankfurt brachte nach einer anfänglichen EP 2016 nun am 9. April ihren ersten Long Player raus.

 

Die 11 neuen Songs aus 6 Jahren Songwriting-Prozess liefern mit verzerrten Gitarren, treibenden Rhythmen und mitreißenden Bridges mega gute Laune und einen Sound, der durch seine Ausgewogenheit an rockiger Power und einem Gitarrenspiel, das stets leeren Klangraum zu füllen weiß, einfach Spaß macht. Kurzweilige Songstrukturen wie in „Icarus“ oder „Dreamcatcher“ runden den Sound zudem gemeinsam mit vielen kleinen liebevollen musikalischen Details ab; etwa kleine harmonische Änderungen wie im Outro von „Empty Pages“, einem kurzen Break vor dem zweiten Refrain in „Leaves“ oder dem vorgezogenen Rhythmus im „Running Shoes“-Refrain.

 

Zum außerordentlich sauberen hohen Gesang gibt’s gelegentlich auch ein wenig Geschrei – mal subtiler, mal ganz offen und alleine, doch immer stimmig. Eine sehr schöne Ergänzung, auch wenn das vom Volumen her gerne noch etwas voller klingen dürfte. Besonders herausstechend sind auch die mehrstimmigen Passagen, meist gegen Ende der Songs, wie in „Leaves“, „Apoll“ oder „Icarus“. In letzterem könnte man sich auch ruhig noch eine weitere Stimme oben drüber vorstellen. Beim Song „Empty Pages“ schreit dann gegen Ende des Liedes noch Josh der Band Watch Me Rise als Feature mit.

 

Ruhigere Songs sorgen zwischendrin für eine gute Abwechslung, auch wenn manchmal die Übergänge zwischen den Nummern etwas hart sind. Insgesamt aber eine super Scheibe, die vor allem als Ganzes wirkt und an der mir am besten die vielen stimmigen Bridges und Outros gefallen.